Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉 


Facebook hat am 22.09. auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz f8 das neue Killerfeature für Facebook angekündigt. Zwar noch nicht offiziell gelauncht, haben wir aber trotzdem schon einen Workaround genutzt, um uns einen ersten Eindruck von den Neuerungen verschaffen zu können. An dieser Stelle ein Dank an die Jungs von mashable​.com, die diesen Weg ausgetüftelt haben, um heute schon die Timeline testen zu können.

Die Meisten werden sich fragen: Timeline? Was ist das denn? Laut Facebook ist das Profil der Platz für Storytelling (an dieser Stelle bleiben wir im Englischen, da es keine geeignete Übersetzung für diese Phrase gibt). Aus Sicht von Facebook erscheint es daher nur logisch, die Stories zu einer Autobiografie des Lebens zu verweben – eben die Timeline.
Die Timeline bildet dabei das gesamte (Facebook-)Leben ab, von der Geburt des Profils bis zum letzten Posting! Tatsächlich geht die Timeline deswegen auch bei der Geburt los und endet im Hier & Jetzt – wobei wir uns natürlich gefragt haben: Hat das Leben nicht erst mit Facebook angefangen? 😉

Auf der Seite tauchen vor der Anmeldung lediglich ausschlaggebende Daten auf, wie beispielsweise die Geburt eines Geschwisterkindes. Einträge, die vermisst werden, wie der Tag der Firmung oder der Todestag der Lieblingsameise, können natürlich nachträglich eingepflegt werden. Unter einem Profilfoto in Bannergröße, das Cover der Timeline, dominieren großformatige Fotos, die einestages auf Facebook hochgeladen wurden. Aufgefüllt wird dies mit Meldungen, die der Facebook-Algorithmus für im bisherigen Nutzerleben bedeutend erachtet. Wie in jedem Leben wird bei dieser Gelegenheit natürlich das ein oder andere Erlebnis, das man vielleicht lieber vergessen hätte, in der Timeline erscheinen. Kein Problem – Facebook ermöglicht es, einzelne Einträge zu editieren bzw. zu löschen.

So könnte dein Cover aussehen
So könnte dein Cover der Timeline aussehen

Darüber hinaus wird die Timeline, nach der Aktivierung „innerhalb der nächsten Wochen”, noch einige Zeit nur für einen persönlich sichtbar sein. Man kann sie dann selber aktivieren – oder aber Facebook übernimmt das freundlicherweise. In unserem Fall würde die automatische Aktivierung der Timeline nach einer Woche (30.09.2011) von statten gehen. Streng zu trennen ist die Timeline vom ebenfalls neuen Feature des Newsstreams rechte Seite des Profils. Hier läuft wirklich jede Meldung durch, während sich in der Timeline nur die Ereignisse finden, die der Facebook-Algorithmus für Meilensteine des bisherigen Lebens hält. Und weil Facebook diese Ereignisse als unverzichtbar erachtet, werden sie auch nicht mehr so schnell verschwinden, sondern an prominenter Stelle verewigt. Zumal Facebook die Schnelllebigkeit unserer persönlichen Stories als größte Schwäche des alten Netzwerks bezeichnet: „The way your profile works today, 99% of the stories you share vanish.

Bilder werden in der Timeline großformatig eingebunden

Eine andere wichtige Neuerung ist zudem die Öffnung der Facebook API. Künftig wird es möglich sein, dass Apps und Seiten auf das eigene Profil posten, ohne weiteres Zutun. In Zukunft wird das begleitende Posting – etwa zur Einnahme einer Mahlzeit – durch die passende App vorgenommen. Darüber hinaus wird es bald möglich sein, Musik oder Filme synchron miteinander zu genießen, ohne sich dabei am selben Ort befinden zu müssen. Insgesamt gibt es also viele Vorteile, aber auch ein wenig Verunsicherung, inwieweit unser Facebook – Entschuldigung: unser Leben – in Zukunft von Zuckerberg & Co. geschrieben wird.

Wie der geneigte Leser sicherlich schon festgestellt hat, steht der Autor den Neuerungen durchaus mit Skepsis gegenüber, ist ihnen aber auch nicht gänzlich abgeneigt. Inwieweit die Timeline unsere Nutzergewohnheiten verändern und vor allem unsere Privatsphäre zu schützen vermag, wird wie immer die Zukunft zeigen. Die Macht der User wird den richtigen Weg weisen…