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… oder „Es war einmal im Social Web”.

Schon Umberto Eco schreibt in seinem Roman „Der Name der Rose”: „Wenn du etwas nicht erklären kannst, erzähle eine Geschichte”. Dieser Satz gilt heute wie damals. Und auch in der Welt der sozialen Netzwerke hat er keinesfalls an Aussagekraft verloren, denn Storytelling ist auch hier in aller Munde. Ob in der Marken- und Unternehmenskommunikation, im Content-Marketing oder Employer Branding – Storytelling erweist sich oftmals als sehr erfolgreiches Kommunikationsmittel.

Aber warum ist das so? Die Antwort liegt auf der Hand: Wir alle liebe Geschichten. Ich auch. In dieser Form lassen sich auch weniger spannende Fakten und Information lebendig kommunizieren. Die Inhalte werden dem Rezipienten dadurch nicht nur besser verständlich gemacht, sondern beziehen ihn durch die gewählte persönliche Ebene auch mit ein. Gerade im Social Web, wo Sender und Empfänger in der Regel auf Augenhöhe miteinander agieren, hilft diese Art der Kommunikation dabei Vertrauen zu Fans & Followern aufzubauen, Persönlichkeit zu vermitteln und Neugierde für das Unternehmen zu wecken. Geschichten bedeuten Emotionen und die lösen etwas in uns Menschen aus. Auf diese Weise erhält die Kommunikation eine ganz neue Qualität.

Anlässlich eines Seminars haben Rebecca und ich uns noch einmal zusammen gesetzt und überlegt, was Storytelling in sozialen Medien eigentlich genau bedeutet. Da es sich um ein Twitter-Seminar handelt, lag unser Fokus darauf, wie diese Methode denn bei dem Microblogging-Dienst funktioniert. Da die Kommunikation hier auf lediglich 140 Zeichen begrenzt ist, kann das Geschichten erzählen schonmal zu einer kleinen Herausforderung werden. Aufgrund des beschränkten Platzes ist Kreativität gefragt – und genau die lässt sich hervorragend für das Storytelling nutzen.

Die Grundlage für den Erfolg bildet jedoch zunächst – wie so oft – eine gute Kenntnis der Plattform. Bevor es an das strategische Erzählen der Geschichte geht, sollte man also den gängigen Twitter-Jargon beherrschen, wissen wie der allgemeine Umgangston ist und das sprachliche Abkürzung durchaus erlaubt sind.

Auch mit 140 Zeichen lässt sich eine Menge anstellen und so gibt es verschiedene Möglichkeiten das Storytelling bei Twitter umzusetzen. Gestaltet es sich schwierig alle Informationen in einem Tweet zu kommunizieren, so bietet es sich beispielsweise an, eine Serie ins Leben zu rufen. Dabei können sich die Nachrichten aufeinander beziehen und sollten im besten Fall so formuliert sein, dass man auch die Fortsetzung lesen möchte. Um die Tweets als zusammengehörig zu kennzeichnen, sollte man außerdem ein einheitliches Hashtag verwenden.

Der Serie entgegen steht das Storytelling in einem einzigen Tweet, ganz nach dem Motto: Single Post – Single Story. Abkürzungen sind hier natürlich besonders gefragt. Auch lohnt es sich darüber nachzudenken, ob für die Vermittlung der Botschaft andere Elemente, wie Bilder, Videos oder die Verknüpfung mit anderen Netzwerken, hilfreich sein könnten. Diese lassen sich dann z.B. als Link in den Tweet einbauen. Hierbei sollte man immer darauf achten eine gewisse Neugierde bei den Twitterern zu wecken, damit der Link auch angeklickt wird. Es ist also durchaus erwünscht mit der Erwartungshaltung der User zu spielen.

Wichtig ist: Der Kreativität beim Storytelling sind keine Grenzen gesetzt. Warum also nicht mal ein Interview auf Twitter organisieren, ein sogenanntes Twitterview?!

Meine kleine Erzählung nähert sich jetzt ihrem Ende. Zu guter Letzt fehlt eigentlich nur noch die Moral von der Geschicht: Am Anfang eines guten Storytellings steht immer eine sorgfältige Vorbereitung. Dann aber heißt es: Einfach mal ausprobieren und die Geschichte erzählen. Man wird schnell merken, was gut ankommt und wo es vielleicht noch einer Prise Spannung bedarf.

… und wenn sie nicht gestorben sind, dann zwitschern sie noch heute.

Mona Amon