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Oftmals unterschätzen B2B-Unternehmen das Potenzial von Social Media. Besonders zögerlich zeigen sie sich bei der Frage nach einer crossmedialen Positionierung in der bunten Welt sozialer Medien. Um die Kommunikation mit Geschäftspartnern zu suchen, konzentiert man sich hierzulande daher auf die „Klassiker” Xing und LinkedIn. Etabliert haben sich Facebook, Twitter & Co. in der B2B-Kommunikation also immer noch nicht flächendeckend. Häufig eignen sich die Social Networks aus Sicht der Marketingentscheider nicht, weil man hier lediglich Privatleute antreffe. Sie scheiden demnach aus, weil man die avisierte Zielgruppe nicht erreichen könnte – vermeindlich.

Unbenannt

Dabei gibt es regelmäßig Studien, die uns eines Besseren belehren. Neulich erst hat RealBusinessRescue eine Infografik zu diesem Thema herausgebracht. Hier werden die möglichen Vorteile der interaktiven Echtzeitkommunikation für business-to-business noch einmal benannt. Das Social Web trägt nämlich sehr wohl zur Neukundengewinnung ebenso wie zur Kundenbindung bei. Der Aufbau eines von persönlichen Beziehungen getragenen Netzwerks unterstützt zudem die Kaufentscheidung, sodass zwischenmenschliche Gesichtspunkte gerade im B2B für die Mehrheit der Entscheider ausschlaggebend sind. Auch die Markenbekanntheit wird durch Social Media Marketing deutlich gesteigert und zwar nicht zuletzt, weil aktive Unternehmen auch leichter in Suchmaschinen aufzufinden sind. Wie so oft, kann man diese Vorteile aber natürlich nur für sich geltend machen, wenn die Kommunikationsstrategie entsprechend ausgearbeitet ist und es das Unternehmen schafft, den Spagat zwischen Professionalität und Authentizität zu halten.

Und welche Zahlen präsentiert uns die Infografik darüber hinaus? Recht deutlich wird klar: Im angelsächsischen Raum sind die Leistungsfähigkeit und Effektivität von Social Media schon längst bekannt. Das Investitionsklima im B2B ist dementsprechend positiv. So wollen Unternehmen dieses Jahr ihre Marketingbudgets in diesem Bereich ausweiten und planen, knapp die Hälfte ins Social Web fließen zu lassen. Dies wären knapp 9% mehr als im Vorjahr, wobei 2012  bereits mehr als sechs von zehn B2B-Unternehmen in soziale Medien investierten. Der Trend scheint also ungebrochen. Und im Gegensatz zum Vorurteil „Facebook ist B2C” war das mitgliederstärkste Netzwerk für 83% sogar die erste Wahl, noch vor dem B2B-Netzwerk LinkedIn (80%).

Was das alles für uns heißt? Ich bin schon ziemlich gespannt, ob die US-Trendvoraussage für 2013 sich auch in den D‑A-CH-Ländern bemerkbar machen wird. Aufbruchstimmung scheint ja da zu sein. Ob aber ein regelrechter Boom zu erwarten ist, bleibt fraglich.

Rebecca Belvederesi-Kochs