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Ein Post auf Facebook oder ein Tweet bei Twitter scheinen vermeintlich schnell gemacht. Schließlich braucht es im Mitmachweb keine ausschweifenden Texte oder ausführliche Unternehmensbeschreibungen, denn hier gilt: In der Kürze liegt die Würze. Kurz und einfach, aber trotzdem so informativ und attraktiv wie möglich – so sieht der perfekte Beitrag aus.

So weit die Theorie. In der Praxis sieht das Ganze allerdings häufig anders aus. Hier begegnen einem immer wieder Postings und Tweets, die scheinbar nur bereits vorhandene Inhalte nach dem altbewährten Schema copy-and-paste wiedergeben. Dass beispielsweise eine klassische Pressemitteilung durchaus fürs Social Web wiederverwertet werden kann, daran besteht kein Zweifel. Aber für Online-Medien gelten andere Lese- und Schreibgewohnheiten als anderswo. Deswegen haben wir hier ein paar nützliche Tipps zum Thema Schreiben fürs (Social) Web zusammengefasst.

Inhaltlich sollte darauf geachtet werden, dass der eigene Beitrag kurz und knapp formuliert ist. Ist die Zeichenzahl nicht wie bei Twitter von vornherein vorbestimmt, sollten Beiträge zwischen 80 und 160 Zeichen enthalten, um die Hürde für den Leser so gering wie möglich zu halten. Zudem muss der richtige Mix zwischen soften und inhaltlichen Themen gefunden werden. Handelt es sich um letzteres ist ein entsprechender (Short-)Link wünschenswert. Bei informativen Tweets und Postings bietet es sich zudem an, die eigene Community mit Insiderwissen und Tipps zu versorgen, und diese als solche eindeutig kenntlich zu machen, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Da das Social Web auch visuell funktioniert, sollten ansprechende Bilder die eigenen Textbeiträge ab und an ergänzen. Stehen diese in einem konkreten Zusammenhang mit der Nachricht, bereichern sie jeden Beitrag. Eine besondere Stellung nehmen hier Bilder ein, auf denen eine einschlägige Textzeile bereits integriert ist, da diese im Web sehr häufig angeklickt werden.

Neben der inhaltlichen Ausrichtung muss bei der Content-Planung auch die sprachliche Form der Beiträge beachtet werden. Positive Formulierungen und Nachrichten, welche die Interessen der Zielgruppe bedienen, bieten sich besonders an, nicht-authentische Formulierungen sollten vermieden werden. Um es überspitzt zu formulieren:  Ein „ey, Alter” passt nicht in den Unternehmenskontext, auch wenn die aversierte Zielgruppe untereinander vielleicht so kommuniziert. Transparente Kommunikation ist im Social Web das A.O., gerade auch für serviceorientierten Unternehmen. In Ausnahmefällen kann dieser Kommunikationsstil aber durchaus verlassen werden, um die Community mit verschlüsselten und geheimnisvollen Botschaften beispielsweise auf ein Event oder ein neues Gewinnspiel aufmerksam zu machen, und um Neugierde zu wecken.

Hat man alle diese Kriterien beherzigt und sie in seine Online Kommunikation integriert, steigert dies sicherlich auch die Interaktionsraten. Möchte man der Interaktion mit den eigenen Fans und Followern aber zusätzlich ein wenig Auftrieb verleihen, kann man einen direkten Call-to-action wie beispielsweise eine Frage in seine Beiträge einbauen. Mit diesem Mittel sollte allerdings sparsam umgegangen werden. Ein einfaches „Like/Teile, wenn du dafür/dagegen bist…” bereichert bestimmt so manchen Post, exzessiv eingesetzt kann dies aber auch aufrdringlich wirken. Für Interaktion auf der eigenen Unternehmensseite ist es deswegen umso wichtiger, zeitschnell auf User-Kommentare und Feedback zu antworten, und hier und da mal ein fremdes Posting zu liken oder zu teilen.

Kurzum gelten fürs Schreiben im (Social) Web also doch „diesselben” Regeln wie anderswo: Ohne Planung und Strategie, aber eben auch ohne Herz und Kreativität funktioniert Marketing eben auch im viel gehypten Mitmachweb nicht.