Dieser Artikel ist schon über 2 Jahre alt. Unter Umständen kann das, worüber wir geschrieben haben durchaus veraltet sein! 😉 


Inzwischen haben schon viele Unternehmen die gewinnbringenden Vorteile von Social Media für sich entdeckt und setzen diese zu unterschiedlichen Zwecken ein. Allerdings scheinen zahlreiche Städte und Kommunen auf diesem Gebiet gewaltig hinterherzuhinken. Schaut man sich allein in der Städteregion Aachen um, stellt man schnell fest, dass die Suche nach den offiziellen Pages und Accounts  meist vergebens ist. Facebook, Twitter, YouTube, Flickr, Blogs & Co. sind also scheinbar noch nicht ganz im Selbstmarketing kleinerer Städte  angelangt.

Dabei bieten soziale Medien viel Potential für modernes Stadtmarketing! Social Communities & Tools können die gängigen Informationskanäle einer Stadt – meist in Form der offiziellen Homepage – spürbar ergänzen und erweitern. Man kann sogar weitergehen und sagen, dass sie die gesamte Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu revolutionieren vermögen. Denn in sozialen Netzwerken gilt es, eine Dialogkultur aufzubauen und aufrechtzuerhalten. So können die BürgerInnen durch ein gutes Community-Management angesprochen und in den direkten Dialog einbezogen werden.

Darüber hinaus können sich aber auch andere Anspruchsgruppen über das Leben in der Stadt in sozialen Netzwerken, allen voran Facebook, informieren. So richtet sich ein modernes, städtisches Online-Marketing auch an Touristen und potentielle Einwohner, die eventuell ihren Wohnsitz wechseln möchten. Wohldurchdachtes Social Media Marketing erhöht also die Attraktivität der Stadt und sorgt für Sympathien – siehe Dresden, denn Dresden ist in der Tat ein schönes großstädtisches Best Practice Beispiel.

Außerdem vermag städtisches Social Media Marketing einen Zugang zu den jüngeren Bevölkerungsgruppen zu ebnen, die ansonsten kaum mit städtischen Einrichtungen in Kontakt stehen oder sich manches Mal der städtischen „Obrigkeit“ reserviert-trotzig verweigern. Eine solche Verweigerungshaltung rührt ja bekanntlich bei Jungendlichen aus dem Gefühl der Ohnmacht und des Nicht-Gehört-Werdens. Und gerade deswegen bietet sich Social Media Marketing an: Es ermöglicht die direkte Diskussion der Stadt mit den BürgerInnen – ein transparenter und gleichberechtigter Dialog ist die Folge. So kann die Stadt auch unmittelbar die Wünsche, Vorstellungen, Ängste und Nöte ihrer BürgerInnen kennenlernen und in Echtzeit darauf reagieren.

Unterm Strich lässt sich also festhalten: Social Media bieten enorme Potentiale für das moderne Stadtmarketing. Dialogorientierte Web 2.0‑Aktivitäten befördern die Transparanz und die Identifikation der Bürger mit der Stadt. Im besten Fall vermag der städtische Verwaltungsapparat zum Sympathieträger zu werden. Ob also Metropole oder Kleinstadt, Städte sollten ihre Online-Auftritte modernisieren und über den Einsatz von Facebook, Twitter & Co. nachdenken.

Wem die bisherigen Ausführungen noch recht abstrakt erscheinen: In den kommenden Tagen werden wir an dieser Stelle ausgewählte Beispiele für Best Practice und Worst Practice von Städten im Social Web vorstellen.